Wetzikon

Aus Wetzipedia

Wappen
Wappen wetzikon.jpg
Basisdaten
Kanton: Zürich
Bezirk: Hinwil
BFS: 0121
Name Ort: Wetzikon ZH
Postleitzahl: 8620 Wetzikon
8623 Wetzikon
Fläche: 16.81 km²
Einwohner: 26'917 (Stand 2024)[1][2]
Höhe: 535 m ü M.
Längengrad: 47.327465
Breitengrad: 8.801267
Adresse der
Stadtverwaltung:
Bahnhofstrasse 167
8620 Wetzikon
Offizielle Website: Wetzikon.ch
Amtlicher Stadtplan: Geoportal Wetzikon
Wikipedia: Wetzikon in der Wikipedia
Politik
Stadtpräsident: Pascal Bassu (SP)
Stadtrat: SVP, FDP, Die Mitte, SP, Grüne

Die Stadt Wetzikon ist eine politische Gemeinde im Kanton Zürich, eingebettet im Zürcher Oberland am Pfäffikersee. Sie ist die sechstgrösste Stadt im Kanton und grösste Gemeinde des Bezirks Hinwil. Wetzikon besteht aus den einstigen Zivilgemeinden Robenhausen, Robank, Kempten, Ettenhausen sowie Oberwetzikon und Unterwetzikon.

Aufnahme: Norbert Börcsök, 2020

Zentrumsfunktion

Als Verkehrsknotenpunkt und dem überregionalen Bildungsangebot, unter anderem Kantons- und Gewerbeschulen, dem GZO Spital und den regionalen Sportanlagen übernimmt die Stadt Wetzikon bereits seit mehreren Jahrzehnten die Leaderfunktion im Zürcher Oberland. Darüber hinaus wird das grosse Kulturangebot durch ein reges, geselliges Vereinsleben ergänzt. Diesen Vereinen ist es zu verdanken, dass alle zwei Jahre ein Stadtfest über die Bühne geht.

Politik

Parlament – 2014

2012 wurde die Einführung eines Parlaments bei gleichzeitiger Zusammenlegung der Primarschulgemeinde mit der politischen Gemeinde beschlossen. Am 12. Mai 2014 fand die erste Parlamentssitzung statt. Das Stimmvolk entschied sich 2017 für die Auflösung der Sekundarschulgemeinde Wetzikon-Seegräben und die Bildung einer Einheitsgemeinde.

In der Exekutive amten sieben nebenamtliche Mitglieder des Stadtrats. Für die Amtsdauer 2022 bis 2026 setzt sich der Stadtrat wie folgt zusammen:

Pascal Bassu (SP) – Stadtpräsident
Heinrich Vettiger (SVP)
Jürg Schuler (FDP)
Remo Vogel (Mitte)
Sandra Elliscasis-Fasani (FDP)
Stefan Lenz (FDP)
Christine Walter Walder (Grüne)

Unesco Weltkulturerbe – Pfahlbaute Robenhausen

Jakob Messikommer

Ein bekannter Bürger war Landwirt Jakob Messikommer, der am 2. Februar 1858 bei der Begradigung der Aa in Robenhausen auf Pfähle stiess und in verschiedenen Kulturschichten übereinanderliegende prähistorische Siedlungen entdeckte. 1893 erhielt er von der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich den Titel eines Ehrendoktors in Würdigung seiner vieljährigen Verdienste um die prähistorische Forschung. Noch heute sind Messikommers Funde in Museen auf der ganzen Welt zu sehen. Die Fundstelle Robenhausen gehört seit 2011 zum Unesco Weltkulturerbe. Sie ist eine von 111 ausgewählten archäologischen Pfahlbaustationen in sechs Ländern um die Alpen (Schweiz, Österreich, Frankreich, Deutschland, Italien und Slowenien).

2022 wurde der Pfahlbauweg am Pfäffikersee eröffnet. Auf einer Strecke von 6.6 Kilometer sind an zehn Stationen über einen QR-Code/Website Geschichten aus dem Alltag der Pfahlbauzeit zu hören.

Städtepartnerschaften

Ortsname

Über die Entstehung des Ortsnamens und der Herrschaft von Wetzikon haben Geschichtsforschende schon viel analysiert und enthüllt, allerdings mit teilweise unterschiedlichen Ergebnissen. Klar ist, dass 1044 auf einer Urkunde Adlige (de Weihenchovan) auftauchten, aber erst im 13. Jahrhundert erschienen die Besitzverhältnisse dieser Freiherren etwas klarer. Zu geschichtlichen Ehren brachte es Elisabeth von Wetzikon, die von 1270 bis 1298 Äbtissin der Zürcher Fraumünsterabtei und Besitzerin der Burg Wetzikon (heutiges Schloss) war.

Wappen

Das Wappen von Wetzikon ist historisch auf die Adelsfamilie der Edlen von Landenberg zurückzuführen. Die Schildfarben Schwarz und Gold stimmen überein mit denjenigen der um 1300 ausgestorbenen Freiherren von Wetzikon, die drei grünen Windlichter mit den roten Flammen symbolisieren das ewige Licht des christlichen Glaubens.

Kirche

Lithographie

Zum ersten Mal wurde der Name Ratpoltskirch in einer Urkunde des Klosters St. Gallen vom Jahre 857 erwähnt, infolge einer Schenkung von Gütern. Ganz unbedeutend kann diese Kirche nicht gewesen sein, denn es amteten an derselben ein Leutpriester und ein Kaplan. Ein Verzeichnis aus dem Jahre 1275, das im bischöflichen Archiv zu Freiburg im Breisgau liegt, beschreibt, dass der Leutpriester von Ratpoltskirch ein jährliches Einkommen von 20 Pfund besass. Der Standort dieser ehemaligen Kirche wurde schon oft erforscht, doch schliesslich kamen die Fachleute zu der Überzeugung, dass es die gleiche Stelle der gegenwärtigen Kirche sein musste. Man nimmt also an, dass die Vorgängerin der heutigen Kirche im Jahre 1330 erbaut worden war. Auch sie war dem Apostel Petrus geweiht und besass einen Hauptaltar und zwei Nebenaltäre, welche aber bald nach der Einführung der Reformation aus der Kirche entfernt wurden.

Chilbi – Kirchweih

Chilbi – 1998

Die Einweihung der ersten Kirche erfolgte durch den Bischof von Konstanz am Fest der Maria Himmelfahrt. Daran erinnert auf recht weltliche Weise noch heute die berühmte Wetziker Chilbi, die jeweils auf den ersten Sonntag nach Maria Himmelfahrt angesetzt wird. Zwischen 1928 und 1979 wechselte das Volksfest dreimal den Standort im Zentrum von Oberwetzikon, bis es, wegen Bauplänen für den Züri Oberland Märt, dann auf den Chilbiplatz bei der Sportanlage Meierwiesen umzog. Am gleichen Standort findet seit 1973 auch jährlich die Züri Oberland Mäss (ZOM) statt.

Dichter und Sänger

Die Wetziker waren kulturellen Dingen gegenüber immer schon aufgeschlossen und noch dazu ein sangesfrohes Volk. Es gab eine Reihe von Persönlichkeiten, die neben Pfarrer Johannes Schmidlin (1722–1772) eine führende Stellung in der Pflege des schweizerischen Volksgesangs einnahmen. Dem Ort entstammten Joh. Heinrich Egli (1742–1810), Johann Jakob Walder (1750–1817), der bekannte Liederkomponist Hans Georg Nägeli (1773–1836), der Sängervater Joh. Rudolf Weber (1819–1875) und dessen ältester Sohn, der Musikdirektor Gustav Weber (1845–1887). Auch Dichter Heinrich Leuthold wurde 1827 in Wetzikon im Haus zur Schneggen geboren. All diesen Künstlern zu Ehren wurde 1944 in Unterwetzikon der achteckige Leutholdbrunnen des Bildhauers Otto Teucher eingeweiht.

Verkehr

Bünzlitrucke

Mit der neuzeitlichen Industrie nahm nicht nur die Zahl der Bevölkerung, sondern auch der Verkehr und Fremdenverkehr rapide zu. 1857 erhielt Unterwetzikon den Anschluss an die Glatthalbahn und Kempten 1876 an die Nordostbahn. Zwischen 1903 und 1939 verkehrte auf der angeblich längsten Bahnhofstrasse Europas ein Tram, das die Wetziker liebevoll Bünzlitrucke nannten, da zwei Brüder mit Nachnamen Bünzli über viele Jahre den Dienst als Kondukteur und Wagenführer leisteten. Die Strecke zwischen dem Bahnhof Wetzikon und dem Ochsenplatz in Kempten gehörte zur Wetzikon-Meilen-Bahn, die bis 1950 vom Bahnhof aus an den Zürichsee fuhr. Noch vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges ersetzten die beiden ersten VZO-Verkehrs-Busse aus dem Wetziker Unternehmen Franz Brozincevic & Co. AG (FBW) den Trambetrieb. 1990 erfolgte der Anschluss an die S-Bahn, die heute im Viertelstundentakt nach Zürich fährt.

Hedi national

1983

Bereits eineinhalb Jahre vor der Einführung auf Schweizer Ebene, sagte Wetzikons Stimmvolk am 30. November 1969 Ja zum Frauenstimm- und Wahlrecht in Gemeindeangelegenheiten. Dieser Entscheid ebnete Hedi Lang (SP) den Weg zu einer steilen, politischen Karriere. 1970 schaffte sie die Wahl in den Gemeinderat, 1971 in den Nationalrat, dem sie bis 1983 (Wahl zur Nationalratspräsidentin 1981) angehörte. Bis zu ihrem Rücktritt von der Politbühne 1995, sass sie noch zwölf Jahre im Zürcher Regierungsrat. Hedi national, wie sie von allen genannt wurde, wohnte bis zu ihrem Tod im Jahre 2004 in einem Flarz in Walfershausen.

Kultur

Wetzikon zeichnet sich durch ihre lebendige Kulturlandschaft aus. Nebst den grossen Kulturinstitutionen wie dem Scala, der Kulturfabrik, dem Kulturplatz, Top Klassik Zürcher Oberland oder der Garage, bereichern viele andere Institutionen das städtische Leben mit Konzerten, Ausstellungen, Theater, Lesungen und vielem mehr. Alle zwei Jahre vergibt die Stadt Wetzikon den Kulturpreis Chapeau!wetzikon.

Bräuche und traditionelle Anlässe

Medien

Vereine und öffentliche Einrichtungen

Ansässige Unternehmen

Bibliotheken, Museen und Archive

Bildung und Jugendarbeit

Siehe auch

Literatur

Filme

Weblinks

Einzelnachweise

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