Dürsteler

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1902
Briefkopf Dürsteler

J. Dürsteler & Co. AG, Nähseiden- und Strumpffabrik IDEWE

  • Fabrikensemble im kommunalen Schutzinventar


1840 Stellt Johannes Jakob Dürsteler-Weber (1814-1881) im Tanzsaal des Ottiker Gasthauses Rössli Zwirnstühle und Spulmaschinen auf zur Herstellung von Zwirnen aus reiner Seide für Nähzwecke. Dieser Betrieb wurde für kurze Zeit nach Walfershausen verlegt.

Schönthal, Lithographie ca. 1850

1843 Erwirbt Johannes Dürsteler-Weber (1814-1881) in Medikon das nach einem Brand neu erbaute Gebäude der ehemaligen Spinnerei von Heinrich Ryffel in Wetzikon und richtet darin eine mechanische Seidenzwirnerei und Färberei ein. Ihr gibt er den Namen Im Schönthal (Fabrikgebäude heute Zürcherstrasse 47). Die Wasserkraft der Aa wird genutzt.

1858 Bau der Färberei und Einrichtung von Hilfsbetrieben in Ottikon und Ettenhausen.

1864 Ein Gasofen mit Hochkamin wird errichtet.

Zeichnung von Emil Strebel Schlossermeister bei Dürsteler

1868 Erwirbt Johannes Dürsteler die 1852 als Spinnereigebäude nach einem Brand wieder aufgebaute Fabrik Rosenthal in Ettenhausen (Ringwilerstrasse 70). Sie dient ihm als Seidenzwirnerei. In Unterottikon betreibt er ein Fabrikli zum Spulen.

1869 Johannes Dürsteler erwirbt von Joh. Diener die Villa Feldhof (später Gemeindehaus, Bahnhofstrasse 165). Angehörige der Familie bewohnen sie bis zur Vermietung an die Volksbank im Jahre 1886.

1871 Das Turbinenhaus wird erbaut.

1873 Neben der Fabrik erstellt Johannes Dürsteler ein Herrschaftshaus, Villa Zürcherstrasse 45, für seine Familie. Gleichzeitig kauft er in Ottikon das heutige Dürstelerhaus.

Anzeige 1903

1879 Erbaut Hermann Dürsteler-Wolfensberger (*1845) eine Villa im Tobelacker, Talstrasse 25, in der die Familie bis 1912 wohnt. Im gleichen Jahr erwirbt es die Reformierte Kirchgemeinde und dient als Pfarrhaus.

1883 Gliedert Hans (Johannes) Dürsteler-Bidermann (1854-1914) der Nähseiden-Fabrikation eine Wirk- und Strickwarenabteilung an.

1902 Die Nachkommen des Industriepioniers führen eine Cotton-Strumpfwirkerei ein, wie sie in Sachsen heimisch war. Sie wird die erste Fabrikation von Damenstrümpfen in der Schweiz und bringt die ersten flachgewirkten Strümpfe schweizerischen Ursprungs auf den Markt.

1912 J. Dürsteler & Co., Seidenzwirnerei und Färberei, Strick- und Wirkwarenfabrik in Medikon verwandelt sich in eine Familien-Aktiengesellschaft.

1928 Übernimmt Dr. Arnold Dürsteler-Zeller (1892-1961) die Leitung der Firma. Er verkauft die Seidenzwirnerei Rosenthal in Ettenhausen an Alfred Weber, von Wetzikon, Hinwil.

1929 Dr. jur. Johannes Dürsteler-Burri, der Seniorchef der J. Dürsteler & Co. A.-G. stirbt am 2. April im Alter von 43 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit. Vor 17 Jahren musste er die Leitung des weit verzweigten Fabrikations- und Exportgeschäfts übernehmen. Erst im letzten Sommer hatte er sich mit Fräulein Burri verheiratet. Derzeit sind über 300 Arbeiter und Angestellte im Betrieb beschäftigt.

1930 Erfährt die Abteilung Seidenzwirnerei durch den Kauf der Basler Nähseidenfabrik Glaettli & Co. eine weitere Vergrösserung.

Fabrikordnung für die Fabriken von J. Dürsteler in Wetzikon, 1878

1933 Drängt sich zur Bezeichnung der mannigfaltigen Qualitätsartikel die Bildung einer Fabrikmarke auf. So entsteht aus den Anfangsbuchstaben der Firmenbezeichnung J. Dürsteler & Co. AG Wetzikon : JDW, des besseren Lesens wegen Jdewe.

Fabrikensemble im Jahr 1956

1957 Einige Zeit nach dem zweiten Weltkrieg beginnt man feine Damenstrümpfe aus Kunstseidengarn zu fabrizieren, die auch ins Ausland verkauft werden. Zur Glanzzeit der Firma, verkauft man hiervon 1,4 Millionen Paar Strümpfe.

1961 Verstirbt im Alter von 69 Jahren mit Arnold Dürsteler der letzte Vertreter dieses Geschlechts.

1980 Anfang Februar verstirbt Martha Dürsteler-Zeller, letzte Namensträgerin der Textilfirma. Sie schenkte 1970 der Gemeinde Gossau das Dürstelerhaus in Ottikon mit der Auflage, es zum Ortsmuseum umzugestalten. Das denkmalgeschützte Haus wurde restauriert und 1974 als Museum eröffnet.

1998 Im April stellt die Firma die Strumpfproduktion ein, die Maschinen werden demontiert und in die Türkei gebracht zwecks Errichtung einer Strumpffabrik unter türkischer Leitung.

Die Färberei bleibt weiterhin bestehen. Das grosse Fabrikgebäude an der Bertschikerstrasse wird Mitte Jahr restauriert und vermietet.

2008 Die Färberei wird geschlossen.

2010 Die Idewe wird nun als reine Immobilienfirma weiter betrieben.

Zahlen zur Entwicklung der Firmenbelegschaft

Jahr Mitarbeiter
1860-1873 500
1916 370
1933 350
1957 32
1967 6
1998 10
  • Die Firma vermietete an zirka 50 Familien ihrer Mitarbeiter Wohnraum.[1]

Siehe auch

Literatur

Briefköpfe

Dokumente

Ansichtskarten

Logo und Werbung

Fotos

Familie Dürsteler

Belegschaft

Unterlagen im Archiv Ortsgeschichte Wetzikon

Inhalt Schachtel Dürsteler 1

  • Frankaturzeddel 28. April 1894 Vereinigte Schweizerbahnen (Original)
  • 2 Aktien von 1920 / 500 Franken
  • 2 Reime über Dürsteler / Fallmasche / Ode auf die Dürsteler-Seide von Hermann Bebie
  • Angaben für die Gemeinde-Chronik - Maschinenschrift
  • Fotoalbum mit Tuggener-Aufnahmen von der Fabrik Dürsteler
  • IDEWE Gutachten Industrie-Ensembles zwischen Stegen und Flos, eine Baubeschreibung mit Fotodokumentation der Villa und Fabrikanlage und Nebenbauten Schutzinventar 57 S
  • 125 Jahre Idewe Textilbetriebe der Firma J. Dürsteler und Co. AG / Zeitungsausschnitt
  • Mappe mit Zeitungsartikeln
  • Mappe über E. Dürsteler-Egli in Kempten Bahnhofstrasse 238
  • Familiengeschichte über Dürsteler aus der Chronik Bezirk Hinwil
  • Todesanzeigen Fotos von Arnold Dürsteler und J. Dürsteler
  • Brieftasche mit Glasperlenstickerei
  • Couvert gelb mit Aufschrift Privatschatulle: Darin Volksblatt vom Bachtel 5. Juni 1869 mit einem Eingesandt über Kantonsrat Dürsteler. Im Couvert sind Schriftenempfangsscheine und Korrespondenz vor 1900

Inhalt Schachtel Dürsteler 2

  • Mappe mit handverfasster Korrespondenz über Saläre - Geschenk Robert Grimm 28. März 2007
  • Mappe mit Aufstellung über Reisen der Dürsteler AG und einen Stundenplan für den zweischichtigen Tagesbetrieb in der Strumpfwirkerei in Medikon-Wetzikon
  • Arbeitszeugnis von Lina Abderhalden
  • 1 Heft AVIZO- Mitgliedheft von Robert Grimm Paritätische Arbeitslosen-Versicherungskasse der Industrien des Zürcher Oberlandes Rüti Zürich
  • Gesamtarbeitsvertrag aus den Jahren, 1947 / (1949,1954,1956,1958,1960 in einem Heft) / 1960 / 1962 / 1966 mit Statuten der Arbeiterkommission der Firma J. Dürsteler
  • Mappe mit Zeitungsartikeln über Personal Dürsteler
  • Verzeichnis rechtsverbindlicher Unterschriften
  • Mappe Personelles von Robert Grimm mit einer Stempelkarte 1946
  • Buch mit Lohnstreifen 1940-1943 von Robert Grimm
  • Buch mit Lohnstreifen 1944-1945 von Robert Grimm
  • Lohnbücher:1913-1915,1915-1917,1917-1919,1923-1925,1925-1927

Inhalt Schachtel Dürsteler 3

  • Unterlagen über die Entwicklung der Produktion und des Verkaufs von Cotton- und Standardstrümpfen 1947-1967
  • Produktion Unterlagen von 1943-1967
  • Ordner Produktionsunterlagen 1963 Textilfachschule St. Gallen
  • Diverse Prospekte Viscose / Sauter usw.
  • Ordner über eine Konstruktion 1943
  • Prospekt Cotton-Maschine, eine Offerte
  • Gebundenes Büchlein Eigenschaften und Verarbeitung vollsynthetischer Nähzwirne 1. Dezember 1957
  • Fachkundliches über den Drei Rosen Strumpf 1964
  • Fachkundliches über den idewe-Strumpf 1964
  • Buch Lagerbuchhaltung 1961 und 1962
  • Buch Lagerbuchhaltung 1962-1963
  • Fabrikordnung - eine Kopie aus dem Jahre 1879
  • Deutsche Wirker-Zeitung 1903 - Fachblatt Original
  • Mappe eines Besuchs mit Fotos von der Betriebseinstellung im Mai 1998
  • Mitteilungsblatt für die sächsischen Textilfachschulen
  • Strickerei und Wirkerei - 1932 und 1940 - Zeitschriften
  • Concessionsplan für den Einbau einer Doppel-Francis-Turbine 1925 Dürsteler
  • Mappe mit Werbematerial, Couverts, Plakate, Briefköpfe und eine Preisliste
  • Kalender 1960 von J. Dürsteler & Co. AG Wetzikon, Geschenk Robert Grimm 25. September 2008

Inhalt Schachtel Dürsteler 4

  • Gesammelte Unterlagen von Robert Grimm
  • Vortrag von Robert Grimm von November 2004, gehalten an einem Vereinsabend der Antiquarischen Gesellschaft Wetzikon
  • Vortrag von Robert Grimm - Die Seidenwinderei in Ottikon-Gossau der Firma J. Dürsteler (2001)
  • Vortag von Robert Grimm vom 6. September 1997, gehalten in der Chronikstube (Audio_66).

Objekte im Bestand Museum Wetzikon

  • Strumpfmuster und -Rohlinge und diverse Nadeln. Geschenk Robert Grimm.
  • Schappeseide von der Firma Camenzind aus Gersau
  • Sockenmuster aus der G. Hilscher Wirkmaschinenfabrik aus Chemnitz
  • Diverse Strumpfmuster von der Dürsteler Fabrik , Geschenk von Robert Grimm.
  • Strumpf-Kontrollbein aus Aluminium
  • Stickmustervorlagen 1877 - 2 Kartonrollen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eintrag Datenbank, Archiv Ortsgeschichte Wetzikon, aufgerufen am 3. November 2016
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