Ochsen

Aus Wetzipedia

Ochsen, 2009
Wirtshausschild Ochsen, 1972

Ochsen, allgemeine Informationen

  • Tösstalstrasse 1/3. Bautyp: Klassizistisch geprägtes Gasthaus mit Anbauten, alte Kopfsteinpflästerungen im Hof. Die Liegenschaft ist seit 1987 regional geschützt.


1492 Erstmals eine Taverne in Kempten schriftlich erwähnt.[1]

Ochsen 1929

1531 Landvogteiamt und Amtsgericht Grüningen bestimmen für die Gegend von Wetzikon drei Wirtshäuser, darunter eines zu Kempten, des Zanggers Haus. Erster Wirt ist Hans Zangger.[2]

1583 Bestätigt der Rat in Zürich diese Wirtshäuser und bezeichnete jenes in Kempten als Ochsen.[3]

1853-1907 1853 wird der Gebäudekomplex um ein Stockwerk erhöht. Gleichzeitig wird ein ungeknicktes Satteldach mit First in Ost-West-Richtung, sowie eine westliche Vergrösserung des Baus um eine Fensterachse erstellt. Das Nebengebäude ein ehemals Bohlenständerbau wird 1859 zu einem Massivbau mit drei Stockwerken. Zwei östlich angebaute Wohnhäuser, ebenfalls Flarzbauten, müssen dem Umbau weichen. Der Tanzsaal auf der Nordseite wird im Jahre 1860 erstellt - ein Bühnenanbau 1907 angebaut.

Gasthof zum Ochsen, 1945

1913 Der Eiskeller wird eingerichtet.

1930 Wird die Küche nördlich durch einen Anbau vergrössert.

1939 Renovation Ochsen-Saal.[4]

1940 Ein Bogenfenster des Tanz-Saalanbaus wird zugemauert. Eduard Kunz (Neffe von Edwin Kofel sen.) malt auf die Aussenfassade ein Wandbild, das den Bügeltrunk darstellt: Dem Reiter wird von der Kellnerin das Getränk durch das Fenster nach draussen gereicht, ohne dass er absteigen muss.[4]

Innenaufnahme Ochsen

1945 Die Gaststube wird mit neuem Täfer ausgestattet.[4]

1952 Es wird davon gesprochen, dass Kempten auf dem neuen Ochsenplatz einen Dorfbrunnen erhalten soll, den man Junkernbrunnen nennen möchte.[5]

1959 Das Nebengebäude, das früher als Gesindehaus genutzt wurde, später als Wohnhaus diente, wird im Innern modernisiert und auf der Südfassade zwei breite, störende Fenster herausgebrochen.

Die Scheune, seit Anfang 20.Jh. nebst der landwirtschaftlichen Nutzung als Bierdepot gebraucht, wird gegen Norden um zwei Remisen unter fortlaufendem Satteldach verlängert und gegen Osten um einen weiteren Satteldachanbau mit eigenem First vergrössert. Fünf grosse Tore werden später auf der Strassenseite eingebaut.

Bis ins Jahr 1968 wirtet A. Kunz-Sonderegger im Ochsen.[6][7]

1967 Edwin (Edi) Kofel junior (*13. Juli 1937†2. Oktober 2019) übernimmt das Hürlimann-Depot, das die Familie Kofel bereits seit 66 Jahren führt. [8]

1968 bis ca. 1973 Familie S. Friedli-Kipfer wirtet im Ochsen.[6]

1973 bis 1989 Weitere Wirte im Ochsen: D. Adler-Baumeister / Werner Hausmann (Geschäftsführung durch Claudia Berger und Christian Fankhauser).

1989 Seit dem 1. Dezember ist das Restaurant geschlossen. Ein Nachfolgewirt wird gesucht.[9]

1990 Auf Ende März gibt Edi Kofel jun. das Bier- und Getränkedepot an die Brauerei Hürlimann zurück.[8]

Aus dem dem traditionellen Gasthof wird ein China Restaurant. Der von der Familie Truong geführte KI-LIN-Palast öffnet am 19. September. Zwei typische Statuen zieren jetzt den Eingang.[10]

1991

1997 Die Ochseschüür baut der neue Besitzer Victor Pigagnelli (Firma Interni) um in ein repräsentatives Designfachgeschäft, das am 6. September eröffnet wird. Der gleichzeitige Ausbau des Dachgeschosses sorgt für Wohnraum.[11]

Aus einem Pilotprojekt von Kanton und Gemeinde zur Aufwertung des heruntergekommenen Ochsenareals resultieren fünf ansprechende Architektur-Studien. Siegreich ist das Wetziker Architektenteam Peter Meier. Der Konkurs (1999) verhindert die Realisierung.[12][13]

2000 Der Ochsen soll nun regionale Kulturstätte werden. Ein Baugesuch der neu gegründeten Ochsenkultur AG für eine Totalrenovation wird bewilligt, kann durch Einsprachen jedoch erst zwei Jahre später in Angriff genommen werden.[14][15][16]

2002 Erfolgt der Umbau der Liegenschaft zum gastro-kulturellen Treffpunkt. Der Tanzsaal erhielt als moderner Veranstaltungssaal Bar und Galerie. Das alte Deckengemälde wurde in aufwendiger Arbeit originalgetreu restauriert. Ein separater Eingang auf der Rückseite/Innenhof ermöglicht den direkten Zugang.[17]

Der Tag der offenen Türe am 9. November lockte viel Publikum auf die Baustelle des Kulturzentrums.[18]

Werbung Restaurant Ochsen, 2005

2003 Neueröffnung des innen und aussen prächtig restaurierten Ochsen als Gasthaus und Kulturtreff Scala. Am 31. Januar Eröffnungsfeier mit Gastspiel von und mit Gardi Hutter.[19][20]

Am 1. Februar Eröffnungsparty mit dem Männerchor Kempten. Neue Gastgeberin im Restaurant ist Jana Caniga, bekannt als langjährige 10 vor 10-Moderatorin und Kadermitarbeiterin im Migros-Kulturprozent. Eigentümer der Liegenschaft ist die Ochsenkultur AG, VR-Präsident Dieter Burkhalter. Kosten Kauf und der aufwändigen Renovation rund Fr. 4,2 Millionen Franken. Der Ochsen als Ganzes lebt vom Kulturbetrieb.[21][22]

2004 Jana Caniga lädt Prominente aus Kultur und Medien zu Janas Dinnertalk in den Ochsen ein. Im Anschluss wird das Lieblingsmenü des eingeladenen Gastes serviert.[23]

2005 Den dreijährigen Pachtvertrag, der Ende des Jahres ausläuft, wird Jana Caniga nicht mehr verlängern. Zusammen mit ihrem Lebenspartner will sie im Januar auf der karibischen Insel Grenada eine Marina eröffnen.[24][25]

2006 Peter Züger übernimmt im Juni 2006 den Ochsen. Er lernte Koch im Löwen Bubikon und areitete unter anderem im Zunfthaus zur Schmieden sowie im Hotel Eden au Lac in Zürich. Im Sommer führte er jeweils das Strandbad am Egelsee und im Winter das Restaurant der Kunsteisbahn Küsnacht. Täglich bietet er im Ochsen fünf Mittagsmenus ab 17 Franken an.[26]

2007 Am 28. Februar bleibt das Restaurant nach knapp einem Jahr wegen Konkurs geschlossen, obwohl es eigentlich ganz gut gelaufen ist. Die Ochsenkultur AG sucht neue Pächter. Das beheimatete Kulturlokal Scala ist nur indirekt betroffen.[27]

Die Lokalzeitung Zürcher Oberländer meldet am 14. September ein neuer Pächter sei gefunden. Es handelt sich um Giovanni Pecoraro und seine Frau Tamiko Stump. Stump war bisher Direktorin des Alden Hotel Splügenschloss in Zürich. Das Angebot im Ochsen wird vorwiegend sizilianisch-mediterran sein.[28][29][30]

2011 Auf Ende Jahr verlässt der Pächter Giovanni Pecoraro den Ochsen und wird Vorsteher des Hotels Rotschuo in Gersau am Vierwaldstättersee. Nachfolger sind die derzeitigen Pächter des Restaurants Kastanie in Uster, Pino und Carmelina Argiro.[31]

2016 Abschiedsapéro am 25. Juni und Pächterwechsel: Auf Giuseppe (Pino) und Carmelina Argirò folgen Luca Fraccascia (Sternekoch), Saverina Pellegrino (Maître du Salle), Nathalie Gabriel (Marketing und Organisation).[32]

2018 Nach zwei Jahren Betrieb müssen die Pächter Mitte Mai Konkurs anmelden. Die Nachfolge übernimmt Salvatore Dolce Anfang September. Dolce leitete das La Zagra im Zürcher Seefeld und das Al Giardino in Winterhur. Zudem war er als Maître d'Hôtel des Hotels Gstaaderhof in Gstaad tätig.[33][34]

2020 Neubeginn auf Anfang des Jahres: Giancarlo Deplano (ehemals Frascati Zürich) führt neu das Restaurant Ochsen. Am Herd steht Mario Nicosia, der zuvor im Restaurant Scala Rapperswil kochte. Der neue Wirt präsentiert eine neue mediterrane Speisekarte mit etwas moderateren Preisen. Dazu wird im Wintergarten ein Fondue- und Raclettestübli eröffnet.[35]

2021 Giuseppe Tauriello, seit 2018 Pächter des Ochsens, gibt das Restaurant auf Ende Juni auf. Unter anderem auch, weil der Wirt Ciancarlo Deplano im Februar unerwartet verstarb. Die Ochsenkultur AG bemüht sich nun um eine Nachfolge. Diese wünsche sich ein modernes Restaurant als Anziehungspunkt für die Quartierbewohnerinnen und -bewohner und soll zum Kulturbetrieb des Scala passen, wie Adrian von Kaenel, Verwaltungsrat der Ochsenkultur AG, sagte.[36]

Am 16. Oktober eröffnen Andrea Cancedda und Kristian Hajko den Ochsen als neue Pächter. Beide setzen auf frisch zubereitete, italienische Speisen. Il cuoco toscano & anima sarda steht auf dem Logo des neuen Ochsens - der toskanische Koch und die sardische Seele. Mit der Übernahme wollen sie neue Akzente setzen und das Ganze moderner machen. Deshalb haben sie das Restaurant von Ochsen in Oxen umbenannt.[37]

Kultur im Ochsen

2000 Im April wurde die Ochsenkultur AG gegründet mit dem Ziel, in Wetzikon ein Kulturzentrum im Kemptner Ochsen ins Leben zu rufen. Initiant Dieter Burkhalter will eine Totalrenovation der heruntergekommenen Liegenschaft vornehmen und sie zu neuem Leben erwecken. Zum neuen Kulturzentrum gehören die Ochsenkultur AG, ein Wirt für das Restaurant und der Verein Scala. Letzterer verlegte seine Aktivitäten aus Platzgründen von Bubikon nach Wetzikon. 2001 Am 7. April erlebte der Ochsen seine Feuertaufe als Kulturzentrum. Gitarrist Max Lässer, Sänger Andrea Caprez und das Museumsorchester begeisterte das Publikum.[38]

Wirte im Ochsen Kempten/Wetzikon

Dokumente

Fotos

Siehe auch

Literatur

Chronik Kanton Zürich

Heimatspiegel

  • Heimatspiegel 1/2003 Von der Dorftaverne zur Oberländer Kulturbeiz, Wirtschafts-Geschichte am Beispiel des Gasthofs Ochsens in Kempten/Wetzikon. Autoren: Peter Niederhäuser, Jan-Jesse Müller.

Archiv Ortsgeschichte Wetzikon

TitelTypAutor(in)JahrVerlagDK-ZifferZugang
Zu Gast im ZürcherlandBuch gedrucktMartin Müller1977Ex Libris Zürich656frei zugänglich
  • Herkunft der Bertschinger Gössikon - Kempten - Wetzikon - Rüti, Heft 6, 2008, von Rolf Weiss, Winterthur.

Zeichnungen

  • Gerahmte Originale im Archiv Ortsgeschichte Wetzikon

Ansichtskarten

Fotos

1991 bis heute

1951 bis 1990

1900 bis 1950

Fotos ohne Datum

Unterlagen im Archiv Ortsgeschichte Wetzikon

Ochsen und Ochsenplatz - Inhalt Schachtel 1

Lage

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Weblinks

Einzelnachweise

  1. Staatsarchiv Zürich W1 Nr. 2543
  2. Felix Meier: Geschichte der Gemeinde Wetzikon 1881
  3. Wikipedia Kempten (Abgefragt 2012)
  4. 4,0 4,1 4,2 Heimatspiegel 1/2003 Von der Dorftaverne zur Oberländer Kulturbeiz. Wirtschafts-Geschichte am Beispiel des Gasthofs Ochsen in Kempten/Wetzikon
  5. Pfarrer Kaspar Honegger, Geschichte Verkehrsverein Wetzikon
  6. 6,0 6,1 Aufzeichnungen im Archiv Ortsgeschichte Wetzikon
  7. Chronik Kanton Zürich, 1961, Seite 202 - A. Kunz Hotel Ochsen Kempten ZH
  8. 8,0 8,1 ZO 24. Februar 1990 Traditioneller Kemptner Betrieb schliesst.
  9. ZO 20. Dezember 1989
  10. Inserat ZO 15. September 1990
  11. ZO 2. September 1997
  12. ZO 6. November 1997
  13. Konkurseröffnung ZO 7. Juni 1999
  14. ZO 18. April 2000
  15. Anzeiger von Uster 18. April 2000
  16. ZO 27. November 2000
  17. ochsenkultur.ch/geschichte (Abgefragt 2012)
  18. Anzeiger von Uster, 11. November 2002
  19. Wetziker Spiegel Januar 2003
  20. ZO 31. Januar 2003
  21. Sonntags-Zeitung 29. September 2002
  22. ZO 30. September 2002
  23. ZO 24. Februar 2004
  24. ZO 18. August 2005
  25. ZO 5. Januar 2006
  26. ZO 17. Juni 2006
  27. ZO 1. März 2007
  28. ZO 14. September 2007
  29. Tages-Anzeiger 14. September 2007
  30. ZO 12. Oktober 2007
  31. ZO 27. Oktober 2011
  32. ZO 15. Juli 2016
  33. ZO 17. Mai 2018
  34. ZO 15. Oktober 2018
  35. regio 20. Februar 2020
  36. ZO 9. Juni 2021
  37. ZO 26. Okotober 2021
  38. ZO 9. April 2001
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