Widum

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Widum 2010

Namensbedeutung

  • Widum, Widmen, alt Wideme. Güter welche Kirchen oder Klöstern vergabet, gewidmet worden sind.[1]
  • Der Name Widum oder Vidum geht sprachlich gesehen auf das altsächsische Wort „withum“ zurück, was wörtlich übersetzt so viel wie „Brautgabe, Mitgift“ heisst. Das abgleitete Adjektiv „withumlik“ wurde in der Bedeutung „zur Ausstattung gehörig“ verwendet. Und zur Ausstattung gehörte die als Vidum bezeichnete Flur tatsächlich, und zwar zur Ausstattung einer ländlichen Pfarrstelle.[2]


15. Jh. Mitte des 15. Jahrhunderts lieferte Ettenhausen den „Zehnten“ an die Familie Breitlandenberg. Ritter Albrecht von Breitlandenberg war um 1430 im Besitze der Burg und Herrschaft Wetzikon und trat der Kirche die Hälfte des Zehnten von Ettenhausen ab. – Dafür zog er den grösseren Teil des Widums zu Wetzikon wieder an sich und verlieh es an seine Leibeigenen (Widum = widmen, Güter, welche Kirchen oder Klöstern vergabet worden sind) [3]

1982

1940 Im amtlichen „Schweizerischen Ortslexikon“ von 1940 wird das Wydum als Quartier von Oberwetzikon bezeichnet und liegt nördlich der Usterstrasse, westlich des Bahndammes, zwischen Oberwetzikon und Stegen. 1940 zählte Oberwetzikon 920 Einwohner, die ganze politische Gemeinde Wetzikon 6904 Einwohner. [4]

Widum Quartier

1911 Ab 1911 wird im Wydum bis zirka 1920 eine alkoholfreie Wirtschaft (Kaffeehalle, Kaffeestube) von den Hausbesitzern Stamm-Dätwyler und Furrer geführt. [5]

1984 Im Zuge der Aufhebung des Bahnübergangs Tobelacker und Neubau der Fussgängerunterführung erfährt die Talstrasse eine andere Bedeutung. Der längere, westliche Teil der Talstrasse wurde bis zum Kreisel Usterstrasse verlängert und erhielt den Namen Weststrasse.

Zirka 1920

1991 Das Westtangenten-Projekt des Kantons mit Linienführung der Weststrasse von der Zürcherstrasse, durchs Widum, über die Motorenstrasse durch ein Riedstück zur Pfäffikerstrasse, kann aufgrund der Rothenturm-Initiative der Moorlandschaft-Perimeter am Pfäffikersee noch nicht genau definiert werden. Damit ist die Weiterführung des Projektes Westtangente für längere Zeit blockiert.

1998 An der Gemeindeversammlung vom 23. März wird über den Erschliessungsplan für das Gebiet Widum entschieden. Anstelle einer 230 Meter langen Stichstrasse wird der Antrag für eine Verbindungsstrasse bis zur Motorenstrasse gutgeheissen. Baukosten rund 8 Millionen Franken. Diese gilt als Teilstück der vom Kanton geplanten Westtangente.[6]

1999 Das 600 m lange Strassenstück Usterstrasse bis Motorenstrasse soll eine 7 Meter breite Fahrbahn und einen, einseitig durch einen 2,5 m breiten Grünstreifen abgetrennten Fahr- und Fussweg enthalten, was einer Gesamtbreite von 13 Metern entspricht und rund 8,1 Millionen Franken kosten soll. Der Gemeinderat will die Verwirklichung vorantreiben. [7]

2003 Mit Beschluss von 15. Oktober 2003 hat der Gemeinderat den Quartierplan Widum festgesetzt.[8]

2004 Der Begriff Widum war bisher klar begrenzt durch Bahnlinie und Usterstrasse im Süden und im Osten, im Westen und Norden eher flexibel, so hat das Quartierplanverfahren die Grenzen eindeutig fixiert: Im Norden durch die Motorenstrasse, im Osten durch die Binzackerstrasse, im Süden durch die Bahnlinie und die Usterstrasse und im Westen durch die Buchgrindelstrasse.[9]

2006 2006 umfasst das Widum rund 280 Hektaren Land. Es gilt als das letzte noch verfügbare Entwicklungsgebiet der Stadt Wetzikon und bietet Raum für 2100 Einwohner und 1500 Arbeitsplätze. Vor dem Bau der Erschliessungsanlagen will der Gemeinderat die bestehenden Planungsgrundlagen optimieren. „Ziel ist ein neues Stadtquartier mit hohen Qualitäten für Wetzikon“. Im September 2006 erfolgte der Startschuss zum Bau der Erschliessungsanlagen.[10][11]

2007 sollen die Hauptsammelkanäle und die Werkleitungen erstellt sein. Die „Endarbeiten“ an der Hedi-Lang-Strasse und an der Elisabethenstrasse sind für 2008 geplant.[12]

Das Erschliessen des Widum-Gebietes steckt voller Herausforderungen. 14 Meter tief versenkte Betonpfähle, alle fünf Meter deren zwei, sollen später ein Absacken des Regenwasserkanals durch die dazwischen liegende Schicht von Torf und Humus auf die darunter liegende Felsschicht verhindern. Die Regenwasserrohre haben 2 Meter Durchmesser, entlasten teilweise sogar den Regenwasserabfluss entlang der Bahnhofstrasse in Kempten, münden in den Aabachkanal. Nebst dem Kreisel Motorenstrasse und jenem der Usterstrasse wartet noch ein dritter inmitten des Erschliessungsgebietes auf seine Verwirklichung; seitens der Gemeinde war zu erfahren, dieser dritte Kreisel würde zu etwas Besonderem, Prägendem im Quartier Widum.[13][14]

2008 Hat der Gemeinderat seine Vorstellungen zur Entwicklung des Stadtquartiers Widum behördenverbindlich festgelegt. Die Planung ist abgeschlossen, der fortschreitenden Erschliessung verdanken die Parzellen Baureife. Das Leitbild umfasst Erschliessung, Grünraumvernetzung, Nutzungs- und Bebauungsstruktur, städtebauliche und architektonische Qualitäten. Diesen Vorgaben soll dereinst der Verkauf von städtischen Grundstücken – rund 40‘000 m² - unterliegen. Auf reinen Privatgrundstücken lässt sich eine konventionelle Regelbauweise nicht abschliessend verhindern, unterstreicht Gemeindeschreiber Marcel Peter.[15][16]


2011 Seit dem 12. Dezember wird das Quartier Widum durch die neue Buslinie 856 erschlossen. Der VZO Bus fährt vom Bahnhof über die Zürcherstrasse nach Medikon und anschliessend via West- und Motorenstrasse ins Industriequartier. [17]

2015 Der Kanton lässt das Projekt Westumfahrung von der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) prüfen und wartet so lange mit der Detailplanung. Das kantonale Amt für Verkehr hat es Anfang Juni eingereicht. Die Linienführung, die das Schutzgebiet tangiert, wurde nicht mehr verändert. [18]

2021 Der Kanton verfolgt das Projekt Westtangente nicht mehr weiter.[19]

Flurnamenkartei Werner Altorfer

Ansichtskarten

Fotos

Unterlagen im Archiv Ortsgeschichte Wetzikon

Inhalt Schachtel 1 Widum/Weststrasse

  • Heft 1 mit Zeitungsausschnitten 1984 bis 22. April 2015

Lage

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Einzelnachweise

  1. Felix Meier Geschichte der Gemeinde Wetzikon Seite 280
  2. www.wn.de Widum ist ein Hinweis auf Kirchengrund, Internet Westfällische Nachrichten, aufgerufen 2017
  3. Quelle: Felix Meier, Geschichte der Gemeinde Wetzikon S. 201; 280
  4. Quelle: Neues schweizerisches Ortslexikon von Arthur Jacot, 1940, Verlag C.J. Bucher, Luzern
  5. Quelle Archiv
  6. ZO vom 25. März 1998
  7. ZO vom 30. Dezember 1999
  8. ZO vom 12. Dezember 2003
  9. Info aus dem Gemeindehaus zum Thema „Quartierplan Widum“, dat. 22. November 2004
  10. Medienbericht der Stadt Wetzikon vom 21. Juli 2006
  11. ZO vom 22. Juli 2006
  12. Wetziker Spiegel 9/2006
  13. ZO vom 18. April 2007
  14. Wetziker Spiegel 4/2007
  15. ZO vom 19. April 2008
  16. Tages-Anzeiger 19. April 2008
  17. Zürcher Oberländer 13. Dezember 2011
  18. ZO 17. Juni 2015
  19. ZO 11. September 2021
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