Erinnerungen Eugen Wüthrich

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1939-1952 im Neubruch bei Frau Walder gewohnt, in deren Stube wir manche Abende beim Jassen verbrachten.

Die Schmiede war in Betrieb durch Hans Krauer. Die Schwester Frieda führte das Restaurant zur Schmiede. Wenn die Feuerwehr Übungen durchführte, endete die ganze Truppe anschliessend in der Beiz, wo es denn recht hoch zu und her ging. Alternativ zur „Schmiede wurde auch die „Rose“ im Linkenberg aufgesucht. Das Haus brannte nieder während die Feuerwehr bei Krauer „tagte“.

Schön war im Heuet jeweils das gemeinsame Mähen (von Hand natürlich) zu dem sich oft mehrere Bauern und Helfer zusammenfanden. Ich erinnere mich an Fritz und Hans Walder, Koni Gisler, Max und Hans Hirzel und ich als Jüngster. Überhaupt lernte ich landwirtschaftliche Arbeiten, weil ich vorab in den Schulferien täglich bei J. Kägi mithelfen musste. Statt Lohn gab es Naturalien, da Geld Mangelware war! So sind Mähen, Melken und Sensen dengeln für mich keine Fremdworte und auch mit Pferd und Wagen konnte ich umgehen.

Aktuell bleiben mit Hafner Fritz Isler, Korber Hch. Isler und eben Schmied Krauer.

Die Milch musste von den Bauern Walder im Robank, von Isler, Kägi, Peter, Burgherr, Meier und Abbühl nach Medikon gebracht werden. Zum Teil also recht weite Wege zu Fuss!

Personen, die mir besonders in Erinnerung bleiben: Frieda Krauer mit ihrem Hund Rico, „Chlämperi“ so wurde Bauer Burgherr von den Leuten genannt und vor allem das „Bosserte Fräuli“. Mit ihrem Dreirad kurvte sie auf der Strasse, in der Küche hausten mit ihr Hühner und Kaninchen.

Maschinen und Traktoren waren selten, als Zugtiere waren Pferde und Kühe im Einsatz.

Legendär war das „Eugen Seeli“ an der Strasse nach Grüt, gleich beim Waldanfang unten in der Ecke (heute noch vorhanden). Es war im Winter unser Eisfeld. Statt Schleifschuhe dienten „Holzböden“ zum Schleifen und Hockey-Spiel.

Maikäfer einsammeln, Mausen mit ca. 60 Fallen gehörten zu unseren „Arbeiten“ letzteres vor allem in den Schulferien. Die Maikäfer mussten bei Hirzel im Robank abgeliefert werden.

Positiv in Erinnerung bleibt mir, dass der Zusammenhalt unter den Bauern gut war, man half sich gegenseitig wenn Not am Mann war.

Als Badi diente uns Kindern der Aabach bei der „Dürsteli“. Gleich nach der Zürichstrasse bis zur Fabrikabschrankung war genügend Platz.

Dass der Schulweg in die Sek-Schule recht weit war zu Fuss, hatte auch Vorteile. Zusammen mit 3-4 Knaben vom Pestalozziheim Sack hatten wir es oft gemütlich, manchmal mussten wir auch die Flucht ergreifen, wenn wir irgend etwas angestellt hatten und dabei ertappt wurden. Aber trotz der Armut und den Entbehrungen war es eine schöne Zeit, die ich nicht missen möchte.

  • Aufgezeichnet am 11. November 2003 von Eugen (Geni) Wüthrich (*30. Juli 1927 †27. Mai 2012), Am Lendenbach, Wetzikon.
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