Legionärsweg allgemein
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Namensgebung
Der Dorfteil Kempten hat eine römische Vorgeschichte. Bereits 1780 forderte Pfarrer Nägeli die Regierung auf, in Kempten Grabungen durchzuführen. 1905 und 1910 können bei Aushubarbeiten an der Kindergartenstrasse (eh. Sutergasse) Scherben geborgen werden. Nach den Fundmeldungen des 19. und frühen 20. Jh. wird es um die römische Fundstelle in Kempten ruhig. 1963 entdeckte Fritz Hürlimann mehrere Mauerfundamente in einer Baugrube Tösstalstrasse 20. Unter seiner Leitung wird ein Grundriss eines römischen Baus freigelegt und dokumentiert. Beim Bau der Liegenschaft Kindergartenstrasse 10/12 kommen Mauern, Mörtelboden und zahlreiche Wandputzreste einer Anlage zum Vorschein, was einen Baustopp von November 1996 bis März 1997 verursachte. Die flächige Freilegung des Süd- und Westteils erfolgte bis 1999. 2005 kommt es zu weiteren Funden. Ging man erst von einem Fund eines römischen Gutshofes (latein. villa ristica) aus, verfestigt sich nach der 2010 begonnenen Aufarbeitung durch Daniel Käch die These, dass es sich bei der Gebäudegruppe in Kempten um eine römische Raststation (mansio, mutatio) handeln dürfte.[1]
Chronologie
1996 Entsprechend eines Arbeitsprogramms des Gemeinderats den Fuss- und das Radwegnetz der Gemeinde auszubauen, gelangt ein Kreditbegehren in der Höhe von Fr. 274'000.-- an die Gemeindeversammlung vom 25. September. Das Projekt sieht den Bau eines rund 75 Meter langen und drei Meter breiten Fuss- und Radwegabschnitt zwischen der Hinwiler- und Kindergartenstrasse, vor, welcher mit Rücksicht auf den geplanten Grünzug von Alleebäumen gesäumt wird. Der Gemeinderat hatte dieses Projekt bereits im Oktober 1994 genehmigt. Mit 172 Nein-Stimmen gegenüber 139-Ja-Stimmen wird dieses Vorhaben von den Stimmberechtigten abgelehnt.[2]
1999 Die Gemeindeversammlung vom 14. Dezember stimmt einem Kredit in der Höhe von Fr. 260'000.-- zu für den Bau eines Fuss- und Radweges zwischen der Hinwiler- und der Kindergartenstrasse.[3]
2005 Der Gemeinderat beschliesst die bereits erstellte Fuss- und Radwegverbindung zwischen Hinwilerstrasse und Kindergartenstrasse als Legionärsweg zu benennen.[4]
Literatur
- Käch Daniel, Winet Ines: Zürcher Archäologie; Heft 32; Wetzikon-Kempten; Eine römische Raststation im Zürcher Oberland, 2015, DK 904
- Horisberger Beat, Bettina Hedinger, Florian Hoek, Roger Büsser: Römisches Landleben im Zürcher Oberland; Die Römer in Wetzikon, 2007, DK 904