Eugen Seitz AG

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Chronik

1898 Kommt Adolf Seitz, Sattler und Tapezierer, von Deutschland nach Wetzikon und lässt sich in Robenhausen nieder. 1902 wird Sohn Karl Seitz geboren.

1929 bis 1960 Führt Karl Seitz-Hüttenrauch an der Usterstrasse 125 ein Sattlergeschäft (Nachfolger Kurt Rohner).

1956 Beginnt Eugen Seitz, in gemieteten Räumen, im ehemaligen Restaurant Felsenburg an der Usterstrasse 95, in Zusammenarbeit mit der Firma Oetiker mit dem Suchen und Planen von besonderen Ventilen. Eugen Seitz ist gelernter Maschinenzeichner und hat unter anderem auch vier Jahre in der FBW gearbeitet.[1]

1958 Im Mai nimmt er, selbst noch Angestellter in Zürich, die Produktion von Magnetventilen in einem grösseren Umfang auf. Die Teilefertigung vergibt er auswärts.

1960 Mit 17 Mitarbeitern und einem Umsatz von 1 Million Franken wird ein Neubau fällig. Die Firma widmet sich einem neuen Zweig der Industrie - der Automation. Probleme der Pneumatik, Hydraulik und der Steuerungen werden von ihr gelöst. Neben den Ventilen produziert sie auch Spezialmaschinen, aber das Hauptgewicht liegt auf Ventilen.

1963 Kommt eine Schlosserei, das sogenannte Meierhäusli an der Hinwilerstrasse, hinzu. Im Spezialmaschinenprogramm wird das Magnetprogramm der Firma Zellweger übernommen.[2]

1973 Am 1. Mai blickt die Eugen Seitz AG, die im gleichen Jahr in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wird, auf eine 15-jährige Tätigkeit zurück. Das Einzelunternehmen beschäftigt 75 Personen.[3]

1979 Wird der Neubau bezogen und gleichzeitig der Altbau überholt und in schöne, weiträumige Arbeitsräume umgewandelt. Die Fabrikationsräumlichkeiten sind um etwa 2/3 der bisherigen Bauten erweitert worden, und die Mitarbeiterzahl ist inzwischen auf 80 gestiegen. Die Firma arbeitet mit modernsten Konstruktionen, Maschinen und Apparaten. Die teuersten Maschinen kosten zwischen 300'000 bis 450'000 Franken. Die Magnetventile werden nach ganz Europa, Asien, Japan, Amerika vor allem aber in die Vereinigten Staaten geliefert.[4]

1980 Baut die Eugen Seitz AG das von dem Jonauer ETH-Ingenieur Leo Marxer entwickelte neuartige Beatmungsgerät und kann die ersten 25 in Wetzikon hergestellten Geräte ausliefern.[5]

1982 Spürt auch die Eugen Seitz AG die weltweiten Schwierigkeiten der Branche und 70 der 90 Mitarbeiter trifft die Kurzarbeit.[6]

1992 Die Eugen Seitz AG hat in den letzten Jahren konsequent in den High-Tech-Bereich diversifiziert und sich mit der Fabrikation von elektrischen Magnetscheideapparaten und dem hochspezialisierten Maschinenbau für Drittfirmen einen Namen geschaffen. Mit der Anschaffung des ersten Dixi-Horizontal-Bohrwerkes ist nun erstmals in der Region Zürcher Oberland eine Präzisionsbearbeitung von hoch genauen Bauteilen möglich.[7]

Die Firma macht inzwischen mit dem zweiten Standbein, dem Spezialmaschinenbau, 15 Prozent ihres Jahresumsatzes von 12 Millionen. So werden auch hochkomplizierte Apparate gefertigt, mit denen Teile für den Airbus oder die Ariane Trägerrakete hergestellt werden, z.B. Bewegungssimulatoren.[8]

1995 Beginnt die Eugen Seitz AG mit einer detaillierten Situationsanalyse zur Nachfolgeregelung. Neben dem Sohn Urs gibt es noch zwei Geschwister, den Bruder Reto, der auch im Geschäft arbeitet und eine Schwester, die Ärztin ist.

1996 Mit einem neuen, rund 400'000 Franken teuren Tiefbohrzentrum (IXION-Tiefbohrmaschine) kann die Eugen Seitz AG nicht nur eigene Anwendungsgebiete, vor allem im Ventilbau, abdecken, sondern auch für Drittfirmen eine neue Dienstleistung für Werkzeug- und Maschinenbau für Werkstücke bis zu zwei Tonnen anbieten.[9]

1999 Vollzieht sich bei der Eugen Seitz AG der Generationenwechsel. Nachdem sein Bruder Reto aus der Firma ausgetreten ist und auf dem gleichen Gebiet ein eigenes Unternehmen gegründet hat, übernimmt der 44-jährige Urs Seitz zu 100 Prozent die Aktien des Familienbetriebes.[10]

2000 Die Eugen Seitz AG behauptet sich als branchenführendes Familienunternehmen in der Ventiltechnologie und im Präzisionsmaschinenbau, mit rund 110 Mitarbeitern bei einem Jahresumsatz (1999) von 27,5 Millionen Franken.[11][12]

2004 Im Januar führt die Firma das neue Management System (IMS) der Firma KW+P Informatik AG ein und setzt auf den Export seiner Ventiltechnologie.[13]

Am 29. Dezember stirbt Eugen Karl Seitz-Marxer der Firmengründer und Pionier der Magnetventiltechnik im Alter von 74 Jahren.[14])

2008 Wird bekannt, dass die Seitz AG den Umzug nach Pfäffikon ZH plant.[15]

2009 Ab dem 1. März führt die Firma Kurzarbeit ein. Betroffen sind alle 140 Mitarbeitende. Grund der Massnahme ist der Einbruch der Auftragseingänge. Vor allem der Bereich PET-Flaschen-Herstellung ist betroffen. Durch den schlechten Geschäftsgang wird der Umzug nach Pfäffikon verschoben.[16]

Die Eugen Seitz AG hat das Bauland im Industriegebiet Witzberg in Pfäffikon gekauft. Für das 14'286 Quadratmeter grosse Grundstück wird ein Kaufpreis von 5,7 Millionen Franken entrichtet.[17]

2010 Die Seitz AG geht rechtlich gegen ein britisches Konkurrenzunternehmen vor wegen Patentverletzungsstreitigkeiten.[18][19]

2011 Der Ventilhersteller Seitz Valve Technology steht unter neuer Führung. Thomas Marder hat den CEO-Posten an den 49-jährigen Andreas Steiner abgegeben.[20]

Die Seitz Gruppe baut 20 Stellen ab.[21]

2017 Mit Fabian Seitz (34) übernimmt die dritte Generation die operative Führung der Seitz-Gruppe.[22][23]

2023 Per 1. Januar übernimmt Fabian Seitz die Firmenaktien seines Vaters Urs Seitz zu 100 Prozent.[24]

Das Unternehmen präsentiert seine Wachstumspläne. Geplant ist ein neuer Hauptsitz im Industriegebiet Barzloo in Pfäffikon ZH. Momentan beschäftigt die Firma 120 Mitarbeitende, wovon 110 in Wetzikon tätig sind.[25]

Siehe auch

Literatur

Briefköpfe

Unterlagen im Archiv Ortsgeschichte Wetzikon

  • Werbekataloge 1976 und 1972
  • Angestelltenreglement Eugen Seitz AG vom 20. März 1975
  • Heft mit Zeitungsausschnitten 1972 bis heute

Weblinks

Lage

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Einzelnachweise

  1. ZO 26. September 1979
  2. ZO 26. September 1979
  3. ZO 30. April 1973
  4. ZO 26. September 1979
  5. ZO 22. Januar 1980
  6. ZO 10. Dezember 1982
  7. ZO 30. Januar 1992
  8. ZO 18. März 1992
  9. ZO 20. April 1996
  10. ZO 26. Januar 2000
  11. ZO 26. Januar 2000
  12. Wetziker Spiegel Juli 2001
  13. ZO 31. Januar 2004
  14. Todesanzeige ZO, 2004
  15. ZO 9. April 2008
  16. ZO 27. Februar 2009
  17. ZO 30. September 2009
  18. ZO 18. Dezember 2010
  19. Tages-Anzeiger 18. Dezember 2010
  20. ZO 21. April 2011
  21. ZO 17. November 2011
  22. ZO 4. Juli 2017
  23. regio 6. Juli 2017
  24. ZO 10. Februar 2023 Beilage RegionalWirtschaft
  25. ZO 7. Dezember 2023
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