Bahnhofstrasse 78

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1975
1975

Chronik

  • Vorgeschichte: Man vermutet, im Haus sei früher eine Vernicklerei und Schlosserei gewesen. Von 1884 bis 1903 waren die Besitzer Mechaniker oder Schlosser von Beruf.[1]


1901 Am 10. Februar erwirbt Gottfried Sollberger, Schreinermeister, von Winigen BE, in Derendingen SO, das Gebäude an einer betreibungsamtlichen, öffentlichen Gant.[2]

1933 Gelangt das Haus in den Besitz von Walter Sollberger-Bosshard (*1903†1975), von Winigen BE, Schreiner, Walfershausen-Wetzikon.[3]

Walfershausen
Walter Sollberger-Bosshard, Schreiner

1975 Übernimmt Schwiegersohn Hans-Weber Sollberger den Schreinereibetrieb, den er schon längere Zeit leitete.[4]

Inserat im Zürcher Oberländer, 1985

Erinnerungen aus Alt-Walfershausen

Bachabwärts, beim damaligen unteren Brüggli, just an der einstigen Tramhaltestelle, wo seinerzeit Tramführer Emil Bünzli (*13. Mai 1877†25. August 1948) seinem originellen, hurtigen Beförderungsmittel kreischend Halt gebot, um den Fahrgästen in seiner stets freundlichen Art den Standort „Walfershuuse“ bekannt zu geben, steht das schindelbeschlagene Häuschen der Familie Sollberger. Papa Sollberger sen. mit seiner grossen wackeren Familie hatte dazumal, anfangs des neunzehnten Jahrhunderts, beileibe keinen leichten Stand. Sein gesunder Grundsatz jedoch: „Gute Arbeit - guter Preis“ sicherte dem tüchtigen loyalen Schreinermeister eine aufwärtsstrebende Existenz. Wurde dem bescheidenen, gütigen Meister ruchbar, es gedenke eine Walfershauser Brautjumpfer sich mählich in den Hafen der Ehe einzuschiffen, zimmerte er ihr traditionsgemäss auf die Hochzeit gratis und franco ein solides, praktisches „Glettibrätt“.

Wie oft sah man Papa Sollberger in seinem betagten Jahren - über eine Weile vor sich hinsinnend - am Bache oder an der oberen Hausecke stehen. Seine grosse, gebogene Tabakpfeife im Mund, den grünen, abgetragenen Schurz umgeschlagen, die staubige Brille an der Stirn, das dicke Bleistift auf dem Ohr, ging er dann gemachen Schrittes in seine Werkstatt an seine Hobelbank, von der er sich einfach nicht trennen konnte.[5]

Spezielles

Im Keller, wo einst das Sägemehl gelagert war, lief eine Wasserrad, getrieben vom Schlossbach: Durchmesser zirka 3 Meter, unterschächtig, trieb es die Hobelmaschine an. Bei Regenwetter musste eifrig gearbeitet werden, bei trockenem Wetter weniger. 100 Meter weiter unten mündete der Kanal wieder in den Schlossbach.[6]

Briefkopf

Ansichtskarten

Fotos

Lage

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Einzelnachweise

  1. Notizen von Werner Altorfer, Alt-Chronist Wetzikon
  2. Grundprotokoll Notariat, Kopie im Archiv Ortsgeschichte Wetzikon
  3. Grundprotokoll Notariat, Kopie im Archiv Ortsgeschichte Wetzikon
  4. Zürcher Oberländer, 30. Juni 1975
  5. Heinrich Angst, Erinnerungen aus Alt-Walfershausen, 1968
  6. Persönliche Auskunft von H. Weber-Sollberger an Werner Altorfer, Alt-Chronist in Wetzikon, Jahr unbekannt.
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