Schulhaus Guldisloo

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1934

Vorgeschichte

1919 erwirbt die Primarschulgemeinde das gesamte Guldisloo-Areal im Ausmass von 253 Aren zu einem Preis von 140'000 Franken von H. Hotz's Erben und der Ager AG in Oberwetzikon als Baugelände für zukünftige Schulhausbauten. Mit dem Guldisloo treten in Konkurrenz die damals noch nicht überbaute „Egg“ und die Wiese südlich der Sekundarschulturnhalle. Da die Primar-, Gewerbe- und Arbeitsschule neue Räume benötigt, setzt die Schulpflege im Voranschlag einen Betrag von 6'000 Franken ein für die Vorarbeiten für einen Neubau, der von der Gemeindeversammlung jedoch nicht bewilligt wird. 1921 gelangen einige Stimmberechtigte mit einer Motion an die Gemeindeversammlung. Sie fordern bis zum 1. April 1922 ausgearbeitete Pläne und Kostenberechnung für einen Schulhausneubau. Der Bau sei so zu fördern, dass er im Herbst 1923 bezugsbereit sei. Mit der Zustimmung der Schulgemeindeversammlung schreibt die Schulbehörde einen Wettbewerb aus, der von den beiden Architekturfirmen Vogelsanger & Maurer aus Rüschlikon und Johannes Meier aus Wetzikon gewonnen wird. Die ausgearbeitete Vorlage wird von der Schulgemeindeversammlung vom 12. August 1923 mit 394 Nein- zu 60 Ja-Stimmen abgelehnt. Damit ist die Baufrage für einige Zeit kein Thema mehr.

Die immer akutere Raumnot in der Primar- und Gewerbeschule verlangt nach Lösungen. Die Gewerbeschulkommission will nun ein eigenes Gebäude bauen. Daraufhin übernimmt die Primarschulpflege (Präsident Herr Dr. Rüegsegger) noch einmal die Initiative und legt der Primarschulgemeindeversammlung vom 18. November 1932 folgenden Antrag vor: Erstellung eines Primarschulhauses mit Turnhalle und Räumen für die Gewerbeschule auf dem Guldisloo. Dieses mal bewilligt der Souverän den Kredit von 768'000 Franken mit 493 Ja zu 380 Nein. Am 3. Julli 1933 erfolgt die Grundsteinlegung und am 29. und 30. September 1934 die Einweihung der neuen Schulanlage. Das Schulhaus Guldisloo ist das 10. Schulhaus in der Gemeinde.[1][2]

Neben Abteilungen der Primarschule beherbergte das Schulhaus während gut 30 Jahren die Gewerbeschule, die 1961 eine eigene Schulanlage an der Gewerbeschulstrasse 10 bezieht, sowie in den Jahren 1961 bis 1970 die der Oberstufe zugehörigen Abteilungen der Real- und Oberschule (ab 1970 Schulanlage auf der Egg). Seit dem Schuljahr 1970/1971 benützt die neu errichtete Werkjahrschule Zürcher Oberland die für ihre Zwecke umgebauten Räume.[3]

Chronik

1934 Der Schulhausbau an der Guldisloostrasse 17 wird mit grossen Feierlichkeiten am 29. und 30. September eingeweiht.[4][1]

1960

1958 Die Gemeindeversammlung bewilligt einen Kredit über 1,3 Millionen Franken für ein Erweiterungsprojekt.[5]

1959 Die Gemeindeversammlung vom 9. Juli spricht 82'100 Franken für den Ausbau von Räumen für die Realstufe im Altbau, Turnplatzsanierung und neue Parkplätze.[5]

Die Gemeindeversammlung vom 21. Dezember bewilligt 12'500 Franken für den Umbau des Physikzimmers in ein Arbeitsschulzimmer.[5]

1960 Am 12. Juni wird die erweiterte Anlage eingeweiht. Die Anlage umfasst sieben Normalklassenzimmer, ein Nähschulzimmer für die Primarschule und ein Sing-/Vortragssaal. Zusätzlich werden im bestehenden Gebäude für die Realschule eine Metallwerkstätte, ein Schülerübungsraum und ein Nähschulzimmer eingerichtet. Der ganze Baukomplex beherbergt total 27 Unterrichtsräume mit der Turnhalle für über 500 Schülerinnen und Schüler. Die Eingangswand des Singsaals hat eine farbige Wandkeramik, von Maya von Rotz-Kammer, Keramikerin aus Männerdorf, erhalten.[5]

1972

1968 Der Altbau ohne Turnhalle wird einer gründlichen Innenrenovation unterzogen.[6]

Am 7. September findet ein grosses Wetziker Schuelfäscht auf dem Guldisloo statt.[7][8]

1971 Im Zuge der Renovationsarbeiten wird im Januar das Gemälde des polnischen Künstlers Stanislaw Stryczek im Estrich eingelagert.[9]

1977 An der Urne wird ein Kreditbegehren von 6,070 Millionen Franken mit 2261 Nein-Stimmen zu 2213 Ja-Stimmen abgelehnt. Die Primarschulgemeinde wollte die Schulanlage erweitern mit einem Werkjahrschulhaus und zwei Turnhallen.[10]

Wieder entscheiden sich Wetzikons Einwohner gegen den Bau eines Werkjahrschulhauses im Guldisloo: Der Kredit von 3,8 Millionen Franken wird per Urnenabstimmung vom 12. Juni nicht bewilligt.[11]

1983

1978 An der Urne wird ein Kredit in der Höhe von 985'000 Franken bewilligt (2447Ja/1312Nein) für die Renovation der gesamten Schulanlage Guldisloo.[12]

1993 Bereits an der Gemeindeversammlung vom 29. September 1992 bewilligte der Souverän einen Projektierungskredit von 185'000 Franken. Das Kreditbegehren von 4,455 Millionen Franken nimmt die Hürde an der Urnenabstimmung vom 7. März 1993[13]

1995 Die gelungene Innen- und Aussenrenovation wird mit einem Guldi-Fest am 9. September gefeiert.[14][15]

1996 Die Bauabrechnung präsentiert Minderkosten von 1,024 Millionen Franken.[16]

2011

2013 Im Juni wird beim Schulhaus Guldisloo ein temporärer Skatepark eröffnet.[17]

2014 Wegen Lärmreklamationen muss der Skatepark wieder weichen.[18]

Regierungsratspräsidentin und Bildungsdirektorin Regine Aeppli besucht den Schulbetrieb im Schulhaus Guldisloo.[19]

2019 Die Schule Guldisloo nimmt als einzige Schuleinheit, im Zürcher Oberland, beim kantonalen Schulversuch „Fokus Starke Lernbeziehungen“ (FSL) mit.[20]

2021 Auf der Aussenanlage der Schule Guldisloo ist ein neuer attraktiver Spielplatz entstanden.[21]

Siehe auch

Spezielles

Valli Wissler erstellte 1934 zwei Schularbeiten mit dem Titel: Es gibt ein neues Schulhaus. Die Hefte kamen 2023 bei Räumungsarbeiten, Bahnhofstrasse 83 85 zum Vorschein. Das Ortsgeschichte Wetzikon erhielt die Dokumente als Schenkung von der Hirzel Generalunternehmung AG, Andreas Löffel.[22]

Pressespiegel

Ansichtskarten

Fotos

Aussenaufnahmen

Innenaufnahmen 1934

Feierlichkeiten 29. und 30. September 1934

Kunst

Filme


Lage

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Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Der Freisinnige, 29. September 1934.
  2. Bericht der Primarschulpflege und der Sekundarschulpflege Wetzikon-Seegräben über die projektierten Schulhausbauten auf dem Guldisloo, 12. Juli 1923
  3. Weisung Gemeindeabstimmung vom 7. Juni 1970
  4. Heimatspiegel 9/10, September/Oktober 1934, Seite 2-3
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 Beilage zum Freisinnigen, 10. Juni 1960
  6. Weisung Gemeinde-Urnenabstimmung vom 24. September 1978 (Vorgeschichte)
  7. Film DVD_62 im Filmarchiv Ortsgeschichte Wetzikon, Autor Fritz Hotz
  8. ZO 9. September 1968
  9. Baukommissionsprotokoll Renovation Schulanlage Guldisloo 1971 im Archiv Büro Meier, Schloss
  10. Weisung Gemeinde-Urnenabstimmung vom 13. März 1977
  11. Weisung Gemeinde-Urnenabstimmung vom 12. Juni 1977
  12. Weisung Gemeinde-Abstimmung vom 24. September 1978
  13. ZO 18. Februar 1993 und Weisung Abstimmung 7. März 1993
  14. Festbroschüre Sanierung Schulhaus Guldisloo, Herausgeber: Klasse 6a. 9. September 1995
  15. ZO 12. September 1995
  16. Weisung Gemeindeversammlung 9. Dezember 1996
  17. regio 16. März 2013
  18. ZO 26. November 2014
  19. ZO 26. August 2014
  20. regio 21. März 2019
  21. regio 25. November 2021
  22. Schenkung Hirzel Generalunternehmung AG, 24. Oktober 2023
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